Kinderwunsch trotz PCOS:

In einer wissenschaftlichen Untersuchung, bei der weder die teilnehmenden Frauen noch die Forscher wussten, welches Mittel sie erhielten (das nennt man "randomisierte Doppelblindstudie"), wurde erforscht, ob die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren als Ergänzung zur Behandlung von Frauen mit PCOS dabei helfen könnte, schwanger zu werden. Die Studie umfasste 34 Teilnehmerinnen.
Die Ergebnisse zeigten, dass Omega-3-Fettsäuren Frauen mit PCOS möglicherweise unterstützen können, schwanger zu werden, wenn sie zusätzlich zur medizinischen Stimulierung des Eisprungs eingenommen werden. Dieser positive Effekt war besonders bei Frauen mit Übergewicht sehr ausgeprägt und wurde statistisch als signifikant eingestuft, was bedeutet, dass er nicht zufällig auftrat, sondern auf eine tatsächliche Wirkung hinweist.

Omega-3-Fettsäuren-Supplementierung: Chance bei unerfüllten Kinderwunsch

Omega-3-Fettsäuren fördern die Fruchtbarkeit bei Männern und Frauen und stellen einen wichtigen Faktor bei der normalen Entwicklung des Fötus dar. Die Effekte einer Omega-3-Fettsäuren-Supplementierung wurden hier im Rahmen der Behandlung zur Auslösung des Eisprungs (Ovulationsinduktion) bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch aufgrund von PCOS untersucht. In der randomisierten Studie erhielten Frauen mit PCOS-bedingter Oligo- oder Anovulation in einer Kinderwunschklinik in Jerusalem für bis zu 2 Zyklen Omega-3-Fettsäuren (3 × 600 mg/Tag) oder ein Placebo zusätzlich zur Ovulationsinduktion mit Clomiphencitrat (50 mg). Die Autoren analysierten Patientencharakteristika, Hormonwerte und Ultraschalluntersuchungen sowie den zentralen Endpunkt Schwangerschaft.

Fruchtbarkeitsbehandlung plus Omega-3-Fettsäuren oder Placebo

34 Frauen nahmen an der Studie teil. Davon erhielten 17 Frauen im durchschnittlichen Alter von 33,9 Jahren (+/- 0,9) Omega-3-Fettsäuren, 17 Frauen (Altersdurchschnitt: 32,7 Jahre, +/- 0,9) erhielten das Placebo.
Es kam in 30 Behandlungszyklen zu 8 klinischen Schwangerschaften (26,7 %) bei Frauen mit Omega-3-Fettsäure-Supplementierung. In der Placebogruppe wurden in 30 Behandlungszyklen 4 Schwangerschaften (13,3 %) festgestellt. Der Unterschied war besonders deutlich bei übergewichtigen bzw. adipösen Frauen (body mass index, BMI: 25 – 35):
Die Autoren berichteten, dass keine unerwünschten Effekte der Supplementierung mit Omega-23-Fettsäuren festgestellt wurden.

Signifikant häufiger Schwangerschaften mit Omega-3-Fettsäuren bei Frauen mit Übergewicht

Die Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren, so das Fazit der Studie, kann demnach eine Fruchtbarkeitsbehandlung bei PCOS-Patientinnen unterstützen. Dies war speziell dann ein signifikanter Effekt, wenn die Teilnehmerinnen zusätzlich übergewichtig oder adipös waren. Die Studie zeigt zudem das Körpergewicht als einen wesentlichen Aspekt auf, der bei einem unerfüllten Kinderwunsch eine Rolle spielen kann. Die Ergebnisse sollten nun mit größeren Studien überprüft werden.

 
Autor:
Trop-Steinberg S, Heifetz EM, Azar Y, Kafka I, Weintraub A, Gal M. Omega-3 Intake Improves Clinical Pregnancy Rate in Polycystic Ovary Syndrome Patients: A Double-Blind, Randomized Study. Isr Med Assoc J. 2023 Feb;25(2):131-136. PMID: 36841983.

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