Überall wird gegendert, man legt heute sehr viel Wert auf korrekte Schreib- und Sprechweisen. Doch in der Medizin geht es beim Gendern tatsächlich um Leben und Tod. Denn in der medizinischen Ausbildung und Forschung hat man sich seit jeher am männlichen Körper orientiert. Der weibliche Körper an und für sich, aber vor allem der Stoffwechsel im Speziellen funktioniert bei der Frau jedoch anders als beim Mann. Frauen zeigen im Krankheitsfall andere Symptome, reagieren anders auf Arzneimittel und brauchen deshalb auch eine Behandlung, die auf ihre Physiologie abgestimmt ist.

Nun soll ein Aktionstag die Aufmerksamkeit auf dieses Thema lenken: Inspiriert vom „National Wear Red Day“ aus den USA wird am 3. Februar, ein rotes Zeichen gesetzt. Denn auch bei Frauen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache. Frauen zeigen bei einem Herzinfarkt jedoch häufiger Symptome, die sich nicht einmal von ÄrztInnen sofort zuordnen lassen. Während der typische Brustschmerz manchmal ganz ausbleibt, gehören zu den typischen Anzeichen für einen Herzinfarkt bei Frauen:

Frauen sind zudem häufig älter, wenn sie einen Herzinfarkt erleiden. Das hängt mit den weiblichen Geschlechtshormonen zusammen (Östrogene). Denn bevor Frauen in die Wechseljahre kommen, schützt ihr Hormonspiegel sie eher als Männer vor einem Herzinfarkt. Denn dieser sorgt unter anderem für erweiterte Gefäße, es gibt also weniger Ablagerungen, die zum Infarkt führen könnten. Doch wenn der Hormonspiegel mit der Menopause abnimmt, steigt das Risiko deutlich schneller an als bei gleichaltrigen Männern. Scheuen Sie sich also nicht, bei den oben genannten Symptomen Hilfe zu holen! Auch, wenn es sich als falscher Alarm herausstellt, können so im Fall des Falles Leben gerettet werden.