
Störungen des Geschmackssinns
Störungen des Geschmackssinns können jeden 6. bis 5. Patienten mit Multipler Sklerose betreffen, fand ein systematischer Review mit Metaanalyse über 9 Studien heraus. Dieses Symptom sollte in der Behandlung berücksichtigt werden, da es zu Einschränkungen der Lebensqualität und Mangelernährung führen kann.
Störungen des Geschmackssinns können bei der Multiplen Sklerose (MS) als Symptom auftreten, werden aber häufig übersehen. Dieses Symptom kann allerdings zu geringerem Appetit, Mangelernährung und Gewichtsverlust führen – und zu einer geringeren Lebensqualität.
Wenn Essen nicht mehr richtig schmeckt: Ein oft übersehenes MS-Symptom?
Der vorliegende systematische Review mit Metaanalyse ermittelte, wie häufig es zu Störungen des Geschmackssinns bei Personen mit MS kommt. Wissenschaftler verglichen dazu den Geschmackssinn der Patienten mit dem gesunder Kontrollpersonen. Der systematische Review umfasste Beobachtungsstudien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Embase, Scopus und Web of Science mit Veröffentlichungsdaten bis 29. Juni 2024. Die Autoren analysierten Prävalenzraten und Untergruppen je nach eingesetztem Test zur Einschätzung des Geschmackssinns.
Systematischer Review mit Metaanalyse über 9 Studien
Die Metaanalyse schloss 9 Studien mit zusammen 1 385 Personen mit MS ein. Dabei wurden verschiedene Methoden genutzt, um den Geschmackssinn zu testen – darunter Geschmacksteststreifen, Flüssigkeiten mit Geschmacksstoffen oder einfache Befragungen der Patient:innen.
Je nach Testmethode lag die Häufigkeit der Geschmacksstörungen zwischen 16 % und 20 %.
Im Vergleich zu gesunden Personen war der Geschmackssinn bei MS-Patient:innen messbar schlechter ausgeprägt.
Jeder 5. bis 6. Patient mit MS betroffen
Die Autoren schließen, dass Störungen des Geschmackssinns jeden 5. bis 6. Patienten mit MS betreffen können. Dieses Symptom sollte in der Behandlung berücksichtigt werden, da es zu Einschränkungen der Lebensqualität und Mangelernährung führen kann.