
Studie zu Ernährung
Die Ernährung spielt eine Schlüsselrolle bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes – das ist längst bekannt. Doch welche konkreten Ernährungsformen zeigen tatsächlich eine belegbare Wirkung?
Eine aktuelle Übersichtsarbeit, ein sogenannter Umbrella-Review, gibt darauf fundierte Antworten. Die Auswertung umfasst insgesamt 88 Publikationen mit 312 Metaanalysen, die ausschließlich auf randomisierten, kontrollierten Studien mit einer Mindestlaufzeit von zwölf Wochen basieren. Berücksichtigt wurden nur Arbeiten mit relevanten Aussagen zur Ernährung und deren Einfluss auf Menschen mit Typ-2-Diabetes.
Flüssige Mahlzeiten und weniger Kohlenhydrate zeigen starke Wirkung
Die Ergebnisse zeigen deutlich: Flüssige Mahlzeitenersatzdiäten, zum Beispiel in Form von Shakes, können das Körpergewicht signifikant senken – im Durchschnitt um über zwei Kilogramm – und auch der Body-Mass-Index wird spürbar reduziert.
Eine kohlenhydratarme Ernährung, bei der weniger als 26 Prozent der Gesamtenergie aus Kohlenhydraten stammen, konnte den Blutzuckerwert (gemessen am HbA1c-Wert) sowie die Triglyceridkonzentration im Blut nachweislich verbessern. Diese beiden Ansätze wurden mit einer hohen wissenschaftlichen Evidenz bewertet, was bedeutet, dass die Datenlage besonders zuverlässig ist.
Auch pflanzliche, mediterrane und proteinreiche Ernährung hilft
Auch andere Ernährungsweisen wie die mediterrane, pflanzenbasierte oder proteinreiche Kost erzielten positive Effekte – wenn auch mit etwas geringerer Evidenz. Sie tragen ebenfalls zur Verbesserung der kardiometabolischen Gesundheit bei, also jener Gesundheitsfaktoren, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen beeinflussen. Die Autorinnen und Autoren der Analyse betonen zudem, dass nicht nur die Art der Ernährung, sondern auch die bewusste Kalorienrestriktion eine zentrale Rolle spielt. Eine reduzierte Energiezufuhr kann das Körpergewicht senken und dadurch die diabetische Stoffwechsellage verbessern.
Fazit: Ernährung ist ein zentraler Teil der Therapie
Insgesamt unterstreicht der Umbrella-Review die zentrale Bedeutung der Ernährung in der Therapie des Typ-2-Diabetes. Eine gut strukturierte, individuelle Ernährungsumstellung ist mehr als nur eine Ergänzung zur medikamentösen Behandlung – sie ist ein wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen Therapiekonzepts. Die wissenschaftliche Grundlage dafür ist klar: Wer seine Ernährung gezielt anpasst, kann nicht nur seine Blutzuckerwerte verbessern, sondern auch langfristig gesundheitlichen Folgeproblemen vorbeugen.