Super Patches:

Bei Kunden mit Schlafproblemen, bei Sportlern oder auch bei Menschen, die abnhemen möchten, kommen die Slogans der Super Patch Company gut an: Nervenimpulse sollen per Pflaster das Gehirn beeinflussen und so wie von selbst verschiedenste Wirkungen erzielen.


Wie sollen Superpatches wirken? 

Sspeziell entwickelte Textilmuster sollen bei Hautkontakt bestimmte Nervenenden stimulieren und Impulse auslösen, die wiederum Signale an das Gehirn senden und dadurch verschiedene physiologische und psychologische Vorteile bieten – beispielsweise eine verbesserte Balance, Schlafqualität, Schmerzlinderung oder Konzentrationssteigerung.


„Schöne Geschichte“

DocCheck, die Wissensplattform und größte Community für Mediziner in Europa hat mit Prof. Frank Erbguth, dem Präsidenten der Deutschen Hirnstiftung, über neurologische Erklärungsversuche gesprochen. „Eine schöne Geschichte, nur wie soll das genau funktionieren?“, fragt sich der Experte. Damit ein Device Effekte auf die Gesundheit zeige, müsse es zwei Voraussetzungen erfüllen, nämlich eine plausible Wirkungsweise und nachweislich einen Effekt auf die Gesundheit haben. Beide Aspekte seien aber nicht erkennbar. 


Gibt es Studien? 

Bisher untersuchen lediglich zwei Studien die Superpatch-Pflaster: Jeffrey Gudin et al. (2022) sowie Paul Doghramji et al. (2023). Sie resümieren beide positive Effekte der Pflaster auf die Probanden. Doch wer genauer hinschaut, dem fällt auf, dass es keine Kontrollgruppen zum Placebo-Effekt gab und keine Angaben zu möglichen Grunderkrankungen als Auslöser der Beschwerden. Finanziert wurden die Studien vom Hersteller selbst.


Fazit

Es gab bereits Abnmahnungen verscheidener Verbände gegen die Super Patch Company. Sie könnten europaweit als Medizinprodukt oder im Rahmen der Health-Claims-Verordnung reguliert werden. Dazu muss der Hersteller Daten zur Wirksamkeit seiner Intervention mit einem etablierten Studiendesign vorlegen. Das ist bislang jedoch nicht geschehen.

E-Rezept wird eingelöst