Warnung vor Abnehm­präparat „Starvex“.

Es ist einfach ein gutes Geschäft: Nach der Weihnachtszeit kann man abnehmwillige Kunden mit dubiosen Nahrungsergänzungsmitteln verlocken, die eine Gewichtsabnehme ohne größere Anstrengung versprechen. Vor allem im Internet sind diese Produkte leicht zu vermarkten.  

Der Handel mit Starvex ist eine Straftat 

„Starvex“ ist jedoch kein harmloses Nahrungsergänzungsmittel, wie es die Verpackung glauben machen möchte, sondern ein nicht zugelassenes Medikament, erklärt das Landesuntersuchungsamt (LUA) Rheinland-Pfalz. Durch die fehlende Deklaration wüssten potenzielle Kunden zudem nicht, welcher Gesundheitsgefahr sie sich aussetzten.  Und weiter: „Solche Mittel dürfen in Deutschland nicht verkauft werden. Der Handel damit ist nach dem Arzneimittelgesetz eine Straftat, die mit einer Freiheits- oder mit einer Geldstrafe geahndet werden kann.“ Das LUA Rheinland-Pfalz weist in Schlankheitsprodukten immer wieder gesundheitsschädliche Substanzen nach und rät deshalb grundsätzlich vom Kauf solcher Mittel über das Internet ab. So fand das LUA Sibutramin auch schon in russischen Schlankheitsmitteln oder dem Schlankheitstee Trex Tea. 

Die Nebenwirkungen sind beträchtlich 

Sibutramin kann den Blutdruck erhöhen – das Amphetamin-Derivat wirkt als indirektes Sympathomimetikum. Es bewirkt also eine Erhöhung der Aktivität von Adrenalin und Noradrenalin im Körper, was eine Reihe von physiologischen Effekten auslöst, wie z.B. eine Erhöhung der Herzfrequenz, eine Erweiterung der Bronchien und eine Steigerung der Wachsamkeit. Vor allem für Herz-Kreislauf-Patienten birgt Sibutramin ein erhöhtes Risiko für Myokardinfarkte. Gefährliche Wechselwirkungen, wie ein Serotoninsyndrom, sind auch mit bestimmten Antidepressiva möglich. 
Wen das immer noch nicht genug abschreckt: Einer 2010 im „NEJM“ veröffentlichten Studie zufolge war der gewichtsreduzierende Effekt von Sibutramin zudem überschaubar: Die Probanden verloren bei einer mittleren Anwendungsdauer von 3,4 Jahren mit Sibutramin durchschnittlich 1,7  kg mehr als das Placebokollektiv, hatten jedoch ein erhöhtes Risiko für nichttödliche Herzinfarkte und Schlaganfälle.

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